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Hundefutter - Wissenswertes über Trockenfutter - Ein Ratgeber

Wolfshund beim Fressen - © pixabay  / SchmittA

liegende rHund frisst - © congerdesign - pixabay

Wie wird Hundetrockenfutter hergestellt?

Als einer der Pioniere bei der Herstellung von Trockenfutter gilt die US-amerikanische Firma Purina. Die Firma begann im Jahr 1894 erstmals mit der Herstellung von Trockenfutter für verschiedene Haus- und Nutztiere, darunter auch Hundefutter. Es gibt drei Herstellungsverfahren für Trockenfutter:
  • Extrusionsverfahren: Bei diesem Verfahren wird eine breiige Rohfuttermasse unter hohem Druck und Hitze (70-80 Grad) aus einer formgebenden Düse in Krokettenform unterschiedlicher Länge herausgedrückt. Die Hitze schließt die enthaltenen Kohlehydrate auf und macht das Futter für Hunde dadurch leichter verdaulich. Das Endprodukt wird anschließend noch mit Fetten, Vitaminen, Konservierungs- und Duftstoffen beschichtet und abschließend getrocknet und gekühlt.
     
  • Pelletierverfahren: Die verschiedenen Rohstoffe (Fleisch, Gemüse, Getreide, Kräuter etc.) werden bei diesem Verfahren gemahlen, vermischt und anschließend durch eine Matrize gepresst. Während des Pressvorgangs wird die Mischung ständig mit Wasserdampf besprüht, was zu einer Art Verklebung der Futtermasse führt. Es entstehen sogenannte Pellets.
     
  • Backverfahren: Dieses Herstellungsverfahren ist wesentlich aufwendiger und zeitintensiver als die anderen. Einer der wenigen Trockenfutter-Hersteller in Europa, die das Backverfahren nutzen, ist das Familienunternehmen R. Bubeck & Sohn GmbH in Gemmingen. Bei diesem Verfahren wird der Futterbrei in Form von kleinen Würfeln bei etwa 150 °C – 350 °C auf Backblechen im Ofen wie ein Kuchen gebacken und abgekühlt.
Hund beim Fressen - © 54629 - pixabay

Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren liegen auf der Hand. Hunde sind von Natur aus Fleisch- und keine Pflanzenfresser. Getreide und Gemüse kann ein Hundemagen nur unzureichend aufschließen, mit der Folge das essenzielle Inhaltsstoffe nicht resorbiert werden.
Aus diesem Grund müssen schwerverdauliche Kohlehydrate bereits bei der Herstellung weitestgehend aufgeschlossen werden. Der Stärkeaufschluss, ist im Vergleich zum Pelletieren oder Backen bei der Extrusion aber am höchsten. Das Ergebnis ist leicht verdauliches Trockenfutter, was z. B. auch durch geringere Kotmengen bewiesen wird. Das Backverfahren hat den Nachteil das, hitzeempfindliche Vitamine in höherem Maße als bei den beiden anderen Verfahren beeinträchtigt werden. Auch der unterschiedliche Wassergehalt der Endprodukte ist bedeutsam.

Beim Press- und Backverfahren müssen trotz Trocknung nachträglich noch Konservierungsstoffe zugeführt werden, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Das ist der im Futter verbleibenden Restfeuchtigkeit (max. 14 %) geschuldet, ansonsten würden die Endprodukte leicht ranzig. Die Restfeuchtigkeit beim Extrusionsverfahren hingegen beträgt nur noch ca. 8-9 %. Welchem Herstellungsverfahren man den Vorzug gibt, bleibt letztlich eine individuelle Entscheidung.

Im Handel werden auch Mischungen der verschiedenen Endprodukte angeboten. Hundehalter die aber mehr auf Klasse anstatt auf Masse setzen und ihren Hund ohne synthetische Zusatzstoffe mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgen wollen, sollten sich für das schonendere Extrusionsverfahren entscheiden.
Welpe im Futternapf - © pixabay - Chiemsee201

Welche Arten von Hundetrockenfutter gibt es?

Trockenfutter für Hunde gibt es in unterschiedlichen Varianten und Zusammensetzungen. Welches Hundetrockenfutter verwendet wird, hängt von Alter und Gewicht des Hundes, aber auch von der Rasse ab. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen altersentsprechender, bedarfsentsprechender, krankheitsbedingter und hypoallergener Fütterung.
Altersentsprechende Fütterung berücksichtigt die jeweils geeignete ernährungsphysiologische Ernährung des Hundes in jeder Lebensphase, das heißt, das Futter wird nach Altersgruppen eingeteilt. Ab der adulten Entwicklungsphase im Leben eines Hundes, spielt auch die Hunderasse eine wichtige Rolle. Das ist dem Umstand geschuldet das große Rassen oft später erwachsen werden wie kleine und daher auch andere Nahrungsansprüche haben. Die altersbezogene Fütterung unterscheidet zwischen:
 
  • Welpen: ca. 3 - 16 Wochen
  • Junghunde: ab ca. der 16. Woche
  • adulte Hunde: ab ca. 8. bis 18. Lebensmonat
  • Seniorhunde: ab ca. 7-10 Jahre

Des Weiteren gibt es Hundefutter, das speziell auf das jeweilige Aktivitätsniveau der Hunde (Zuchthund, Gebrauchshund, Sporthund, Schlittenhund etc.) oder bestimmte Unverträglichkeiten (z. B. Glutenunverträglichkeit) zugeschnitten ist. Erstere Futtersorten zeichnen sich durch unterschiedlichen Energie- und Nährstoffgehalt aus. Für allergieanfällige Hunde gibt es getreidefreies Trockenfutter.
Hund - © Chiemsee2016 - pixabay

Vor- und Nachteile von Hundetrockenfutter

Ein wesentlicher Vorteil von Trockenfutter gegenüber von Nassfutter ist die Haltbarkeit. Der Restwassergehalt (Feuchtigkeit) im Trockenfutter beträgt drei bis maximal 14 %. Nassfutter für Hunde besteht aber zu etwa 60 bis über 84 % aus Wasser. Das bedeutet, Nassfutter verdirbt relativ schnell.
Trockenfutter hingegen ist bei kühler, trockener Lagerung bis zu 12 Monate haltbar. Ein anderer Vorteil von Trockenfutter ist der ausgewogene Nährstoffgehalt. Ein hochwertiges, trockenes Hundefutter enthält alle wichtigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die der Hund für ein langes und gesundes Hundeleben benötigt. Trockenfutter ist bei gleicher Menge auch wesentlich kalorienhaltiger (energiereicher) als Nassfutter.

Das heißt, es wird weniger Futter benötigt, um den Hund sattzubekommen. Weitere Vorteile von Trockenfutter sind die leichte Dosierbarkeit und Verfütterbarkeit. Es gibt aber einen Wermutstropfen. Hunde lieben Nassfutter, ganz einfach, weil es besser schmeckt. Der hohe Wassergehalt von Nassfutter wirkt sich auch günstig auf den Flüssigkeitshaushalt der Hunde aus. Insbesondere für Hunde, die von Natur aus nur wenig trinken, kann Nassfutter von Vorteil sein.
Letztes Update: 16.04.2020 10:12